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Hobo Thirteen: Take A Minute Spend An Hour (Review)
Artist: | Hobo Thirteen |
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Album: | Take A Minute Spend An Hour |
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Medium: | CD | |
Stil: | Alternative / Indie |
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Label: | Eigenvertrieb | |
Spieldauer: | 46:17 | |
Erschienen: | 05.08.2011 | |
Website: | [Link] |
Die Hamburger HOBO THIRTEEN haben sich in ihrer jungen Karriere vor allem live einen Namen gemacht, was man ihrem Debütalbum anhört. Hier verfälscht niemand, was er auf der Bühne nur unzulänglich hinbekommt, sondern komponiert sehr flüssige, angenehm unaufgeregte wie gefühlsmäßig habhafte Songs.
"Free Falling Life" stellt ein Charaktermerkmal der Gruppe sofort zu Beginn zur Diskussion, nämlich den abwechselnden Gesang der Jungs, deren Stimmen sich durchaus unterscheiden. Das stilistische Mienenfeld, das sie dabei im recht vitalen Schritt durchtanzen, reicht von artpoppigem Indie der ersten beiden Tracks über ruppigen Rotzrock wie "Kill Your Conscience" (coole Shouts und zackige Rhythmusgitarre) oder das schrammelnde "Always Too Late" (der unerwartete Mittelteil überrumpelt regelrecht) bis hin zum akustischen Streichler "Inner Silence", doch das war erst die erste Albumhälfte. Die Eingespieltheit der Band und die damit einhergehende Erfahrung kommt dem Songwriting zugute, das gleichermaßen mit der heißen Nadel angegangen wurde wiie tiefsinnig, was man auch den Texten im dicken Booklet anmerkt.
"40%" überrascht dann mit hibbeligem Eins-Zwei-Rhythmus und Mundharmonika, hat ansonsten aber viel vom Britpop nach der Jahrtausendwende, was auch für das in diesem Zusammenhang trügerisch betitelte "Funk" gilt. "Harvest In the Snow" schwenkt um zu melodischem Punkrock der melancholischen US-Sorte. Wiederum im Kontext wirkt dies nicht einmal so fehl am Platze wirkt. Selbst die breitwandigen Tracks "When July Ends" beziehungsweise "Meeting" müssen sich dies nicht vorwerfen lassen, weil sie forciert modern klingen, leicht alternativproggig quasi, wo HOBO THIRTEEN ansonsten eigentlich konservativ agieren.
Vielleicht bringt dies im weiteren Karriereverlauf Probleme mit sich, oder es funktioniert live beziehungsweise unter findiger Produzentenhand leichter (bisschen pappig inszeniert ist die Scheibe übrigens gerade im Schlagzeugbereich), potenzielle Hörer zu überzeugen. Die Masse wird man mit einem wie auch immer geschlossen klingenden Potpourri wie diesem wohl nicht ansprechen, aber das muss man sowieso nicht. "Never Again" ist mit weiblicher Gesangsunterstützung dann aber doch ein kleiner Clubhit geworden.
FAZIT: "Take A Minute Spend An Hour" stellt HOBO THIRTEEN als spannende Band vor. Das Album funktioniert zwar als ganzes, wirkt aber stilistisch dennoch ein wenig gespalten, was die Musiker jedoch in Zukunft gewiss glätten werden. Momentan dürfen sich alle angesprochen fühlen, die melodischen Alternative Rock der hörbar deutschen (nicht negativ besetzt!) Machart schätzen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Free Falling Life
- Chill
- Kill Your Conscience
- Lemmings
- Always Too Late
- Inner Silence
- 40 %
- Harvest In the Snow
- Funk
- Meeting
- Never Again
- Get It
- When July Ends
- Take A Minute Spend An Hour (2011) - 10/15 Punkten
-
keine Interviews
Kommentare | |
Nicky
gepostet am: 07.08.2011 User-Wertung: 13 Punkte |
Also ich stimme der Kritik fast 100% zu. Für ein Debütalbum ist das Teil einfach eine klasse Visitenkarte, die Hobo Thirteen hinterlässt.
Ich genieße allerdings besonders live diese Mischung aus verschiedenen Styles, die dort durch die Show nochmal eine ganz andere Bedeutung findet. Für mich war es ein Kaufargument mehr, dass man diese Gruppe nicht in eine Schublade stecken kann. |
Mike
gepostet am: 08.08.2011 User-Wertung: 15 Punkte |
Da ich keine Monotonie mag und das Gesamtkonzept schlüssig abgerundet finde, verwende ich statt dem Begriff "gespalten" den Begriff abwechslungsreich für das Album.
Eine vermischende Kategorisierung in Funk, Punk und Alternative ist (für mich) nebensächlich. Ich habe mich in den markanten Sound der Band verliebt. |
Steffi
gepostet am: 08.08.2011 User-Wertung: 14 Punkte |
Was der Autor hier als "gespalten" beschreibt finde ich gerade spannend... Eben mal eine CD zu hören, die nicht wie ein einziges, viel zu langes Lied klingt. Wer sowas will, soll Nickelback hören :-P
Wenn die nächste Platte noch ein bisschen knackiger (und vllt. noch vielseitiger[?] ;-) klingt, gibt's 15 Punkte! |